Konzept Evidenz

 
Erstellt von Seraina Hohl

In der Wissenschaftstheorie bezeichnet der Begriff «Evidenz» zumeist diejenigen empirischen Befunde, die Theorien bestätigen oder aufgrund derer Bestätigungsversuche scheitern.

Quelle: Wikipedia, Evidenz

Die präzise Definition von Begriffen wie «Evidenz» oder «Empirie» ist nicht unumstritten und teilweise abhängig vom jeweiligen Fachgebiet. Im Kontext dieses Kurses soll uns eine grobe Sichtweise genügen:
Als Evidenz bezeichnen wir verlässliche Informationen (bzw. Daten) über die Realität, also genau jene Fakten, die mithilfe einer Theorie erklärt werden sollen.
Die entscheidende Anforderung ist eben jene Verlässlichkeit: Wann ist eine Information über die Welt verlässlich genug, dass sie es wert wäre, von der Theorie berücksichtigt zu werden?

Evidenz wird gesammelt anhand von Beobachtungen der realen Welt. Beispielsweise könnte jemand davon berichten, dass im hohen Norden nachts bunte Lichter am Himmel flackern. Solche anekdotische Evidenz ist tendenziell wenig verlässlich – die entsprechende Person könnte schliesslich auch lügen, oder phantasieren, oder unter dem Einfluss von Drogen gestanden haben. Verlässlicher wird die Information, wenn viele Personen von einem solchen Phänomen berichten, wenn die Beobachtungen gut belegt sind und mehrere Quellen übereinstimmen, oder wenn die Beobachtung von einer besonders zuverlässigen Person gemacht wird – bis zum Mittelalter etwa galt die Autorität der Quelle als bester Beleg für die Verlässlichkeit einer Information.
Spätestens seit dem 17. Jahrhundert setzte sich die empirische Forschung als Standard für die Gewinnung wissenschaftlicher Evidenz durch, insbesondere die Methode des kontrollierten Experiments. Unter einem Experiment versteht man eine methodisch angelegte Untersuchung zur Gewinnung von Information (bzw. Daten) bzgl. eines bestimmten Phänomens. Eine Beobachtung oder Messung (beispielsweise der Polarlichter) wird also zielgerichtet durchgeführt, die Ergebnisse sowie alle relevanten Umweltbedingungen werden genauestens dokumentiert.
In der reinsten Form des Experiments wird ein Phänomen nicht in freier Wildbahn, sondern unter Laborbedingungen untersucht – das hat den Vorteil, dass man die relevanten Umweltbedingungen gezielt kontrollieren und variieren kann. So könnte man bspw. herausfinden, welchen Einfluss genau ein Magnetfeld auf die Entstehung von atmosphärischen Lichterscheinungen hat, indem man Atmosphäre und Magnetfeld im Labor nachstellt.
Die wichtigste Anforderung an ein Experiment ist, dass alle Aspekte so genau dokumentiert sein müssen, dass andere Forscher das Experiment wiederholen können und dadurch die Ergebnisse bestätigen oder widerlegen. Experimentell gewonnene Evidenz gilt genau wegen dieser Wiederholbarkeit als besonders zuverlässig.

Analogie

Evidenz ist ein allgemeines Konzept der Wissenschaft, kein spezifisch informatisches.