Konzept Rastergrafik vs. Vektorgrafik

 
Erstellt von Seraina Hohl

Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Herangehensweisen für die binäre Repräsentation von Bildinformationen:

  • Rastergrafiken, bei denen schlicht für jedes Pixel eine Farbe angegeben wird. Wichtige Merkmale einer Rastergrafik sind die Auflösung (also die Dimensionen des Rasters, ausgedrückt als Breite x Höhe) sowie die Codierung der Farbangaben (z.B. Farbraum und Farbtiefe).
  • Vektorgrafiken, bei denen die grafischen Inhalte mithilfe geometrischer Formen (allgemeiner: Kurven bzw. Pfade) und zugehöriger Formeln beschrieben werden. Angegeben (meist als Text in einem XML-Format) wird jeweils die Art der Form (z.B. Kreis, Polygon oder Bezierkurve) und zugehörige Eigenschaften (z.B. Mittel- End- oder Ankerpunkte, Farben, Strichbreiten), ggf. können auch Transformationseigenschaften und damit Animationen beschrieben werden.

Je nach Bildinhalt und Einsatzzweck eignet sich die eine oder die andere Herangehensweise. Rastergrafiken können einfach (pixelweise) verändert und dargestellt werden – beispielsweise wird einem typischen Bildschirm mindestens 60 Mal pro Sekunde (=60 Hz) für jedes einzelne Pixel die Information geschickt, welche Farbe es anzeigen soll. Ein Nachteil von Rastergrafiken liegt im hohen Speicherplatzbedarf. Zur Kompensation dieses Problem gibt es komprimierte Grafikformate (z.B. JPG, GIF oder PNG), die verschiedene Techniken anwenden, um die pixelbasierten Bildinformationen effizienter zu beschreiben, dabei aber einen gewissen Informationsverlust in Kauf nehmen.
Rastergrafiken sind einfach zu erstellen, z.B. mit einer Digitalkamera oder einem Scanner, aber sie sind immer an eine Auflösung (die Anzahl der Pixel) gekoppelt. Wenn das Bild über diese Auflösung hinaus vergrössert wird, fehlen die Informationen für die zusätzlichen Bildpunkte, also wird das Bild oder der Ausdruck unscharf bzw. verpixelt.
Hier spielt der grosse Vorteil von Vektorgrafiken: Weil die Inhalte als Formeln beschrieben sind, kann die pixelweise Darstellung (z.B. für Bildschirm oder Drucker) für beliebige Auflösungen ausgerechnet werden, das Bild bleibt immer scharf. Wichtig ist das unter anderem für Schriftarten: Wenn die Form der Buchstaben als Vektorgrafik gespeichert ist, kann dieselbe Datei für beliebige Schriftgrössen verwendet werden. Allerdings bieten sich Vektorgrafiken nur an, wenn sich die grafischen Inhalte für eine solche “geometrische” Beschreibung eignen. Zur Erstellung braucht man spezielle Vektorgrafikprogramme.

Analogie

Die beiden Herangehensweisen entsprechen grob dem Unterschied zwischen einem Portraitfoto und einem Scherenschnitt der Silhouette.