Konzept Theorie

 
Erstellt von Seraina Hohl
In der Wissenschaft bezeichnet Theorie ein System wissenschaftlich begründeter Aussagen, das dazu dient, Ausschnitte der Realität und die zugrundeliegenden Gesetzmäßigkeiten zu erklären und Prognosen über die Zukunft zu erstellen. Im Allgemeinen entwirft eine Theorie ein Bild (Modell) der Realität. In der Regel bezieht sie sich dabei auf einen spezifischen Ausschnitt der Realität. Eine Theorie enthält in der Regel beschreibende (deskriptive) und erklärende (kausale) Aussagen über diesen Teil der Realität. Auf dieser Grundlage werden Vorhersagen getroffen.

Quelle: Wikipedia, Theorie

Salopper formuliert: Eine Theorie ist eine begründete (aber nicht bewiesene!) Erklärung für reale Phänomene oder Prozesse. Um wissenschaftlichen Ansprüchen zu genügen, muss eine Theorie zudem einige Minimalanforderungen erfüllen:

  • Eine wissenschaftliche Theorie muss explizit sein, d.h. es muss Einigkeit darüber bestehen, was genau die vorgeschlagene Erklärung ist.
  • Eine wissenschaftliche Theorie muss widerspruchsfrei sein, d.h. die Erklärungen und Zusammenhänge müssen in sich konsistent sein.
  • Eine wissenschaftliche Theorie muss überprüfbar sein, d.h. sie muss sich anhand von Evidenz be- insbesondere aber auch widerlegen lassen.

Viele religiöse Glaubenssätze erfüllen genau dieses Kriterium nicht – wenn die Erklärung für ein Phänomen darin besteht, dass ein allmächtiges Wesen es so geschaffen hat, dann entzieht sich diese Aussage jeder empirischen Überprüfbarkeit. Das bedeutet nicht, dass solche Erklärungen falsch sind, sie passen aber nicht in die wissenschaftliche Methodik und sollten nicht mit Theorien im wissenschaftlichen Sinne verwechselt werden.

Neben den Minimalansprüchen sollte eine gute Theorie zudem

  • verträglich sein mit bereits bewährten älteren Theorien oder diese sogar in den eigenen Erklärungsbereich miteinschliessen;
  • Erklärungswert besitzen, also nicht rein deskriptiv (=beschreibend) sein;
  • allgemein sein, ihr Gegenstandsbereich soll also nicht zu speziell sein (das Phänomen erklären, nicht ein bestimmtes Beispiel);
  • Prognosen ermöglichen, die in der Praxis auch eintreffen können, und damit falsifizierbar sein.

Eine wissenschaftliche Theorie wird nur in den seltensten Fällen «bewiesen». Möglich ist ein Beweis eigentlich nur dann, wenn ein vormals nur indirekt beobachtbares Phänomen direkt beobachtbar wird, z.B. durch technische Entwicklungen. Beispielsweise darf die Kugelform der Erde – ursprünglich eine von mehreren konkurrierenden Theorien – spätestens seit dem Beginn der Raumfahrt als Fakt gelten.

Analogie

Theorie ist ein allgemeines Konzept der Wissenschaft, kein spezifisch informatisches. Jedem fallen spontan Beispiele für den Unterschied von Theorie und Praxis ein.