Konzept Simulation

 
Erstellt von Seraina Hohl

Menschen haben schon im Altertum begon­nen, Naturphänomene mit allgemeingültigen Regeln zu beschreiben (Theorie). Mit der Zeit führten genauere Beobachtungen und gezielte Experimente zu Verbesse­rungen der Theorie und zu entsprechenden Berechnungsformeln. Für praktische Anwendungen waren diese Formeln allerdings oft zu komplex, sodass Näherungslösungen genügen mussten und manche Berechnungen gar nicht möglich waren. Erst seit der Verfügbarkeit von Rechenautomaten (also nach dem Zweiten Welt­krieg) konnten anspruchsvolle reale Sachverhalte genügend genau durch rein vir­tuelle, numerische Modelle repräsentiert werden (Simulation). Virtuelle Modelle sind insbesondere dort wichtig, wo materielle Experimente extrem teuer oder gar nicht möglich sind.
Virtuelle Modelle und Simulationen bilden heute neben Theorie und Experiment das dritte Standbein der wissenschaftlichen Erkenntnis in allen naturwissenschaft­lichen und technischen Disziplinen sowie bereits auch in manchen Bereichen der Wirtschafts-­ und Sozialwissenschaften.

Quelle:  Jürg Kohlas, Jürg Schmid, Carl August Zehnder (2013)

Bei einer Simulation wird die Theorie in ein numerisches Modell überführt, es wird also mithilfe von Algorithmen genau spezifiziert, wie welche Daten verarbeitet werden sollen. Auch die zu verarbeitenden Informationen – oft Referenzdaten genannt – müssen genau festgelegt werden, üblicherweise indem aus realen Experimenten oder Messungen gewonnene Evidenz digital angenähert oder sogar direkt eingespeist wird. Auf diese Weise überführt man die beiden wesentlichen Aspekte der wissenschaftlichen Methodik in ein virtuelles System und kann so die Interaktion aller Komponenten aktiv ausprobieren – eben simulieren.

Analogie

Wenn ich wissen möchte, ob mein neues Flugzeugdesign flugfähig ist, kann ich es als verkleinertes Modell nachbauen und in einem Windkanal testen. Auf diese Weise kann ich mir hoffentlich verschiedene Experimente und Abstürze mit dem echten Flugzeug sparen – vorausgesetzt, dass bei der Übersetzung von der Realität in die Simulation (Flugzeug Modell & Umwelt → Windkanal) keine unzulässigen Vereinfachungen gemacht wurden.

Erstellt von Seraina Hohl