Ein Computer ist zunächst einfach mal eine Maschine, die wahnsinnig schnell arbeiten (rechnen) kann. Damit Sie ein Spiel spielen können, muss irgend jemand dem Computer also sagen, was er denn genau zu rechnen habe.
So wie Ihr Hund Sie wohl nicht versteht, wenn Sie mit ihm sprechen wie mit einem Kollegen, so versteht Sie auch der Computer nicht, wenn Sie das, was Sie wünschen, einfach als normalen Text (wie z.B. in einem Aufsatz) hinschreiben. Es braucht in beiden Fällen eine formalisierte Sprache. Wir geben dann Kommandos – sowohl dem Hund («Sitz!») als auch dem Computer («print()»).
Dem Computer beibringen, was die einzelnen Kommandos bedeuten sollen und danach die richtigen Kommandos in der richtigen Reihenfolge hinschreiben – das nennt man programmieren.
In diesem Kurs wird die Programmiersprache «Java» verwendet. Sie erlaubt, die Kommandos in Textform zu schreiben, z.B. turnLeft()
. Voraussetzung dafür ist, dass jemand dem Computer schon beigebracht hat, wie er solche Befehle auszuführen hat. Wir wiederum können dann – auf der Basis der bereits bekannten Befehle – weitere Befehle programmieren und ausführen lassen. Wir erhalten also einen bereits etwas trainierten Hund, der willig und schnell ist. Wir können ihm weitere Kunststückchen beibringen.
Die eingesetzte Programmiersprache ist übrigens eher in praktischer Hinsicht relevant. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Programmiersprachen, beispielsweise die genaue Syntax oder wie einfach es ist, bestimmte Anwendungen umzusetzen (weil ggf. spezialisierte Befehle oder Bibliotheken für genau diesen Zweck schon gleich bereitgestellt werden). Im Allgemeinen muss aber jedes Computerprogramm letztendlich vom Prozessor ausgeführt werden können – aus diesem Grund finden sich solch grundlegende Konzepte wie Variablen, Verzweigungen und Schleifen in jeder Programmiersprache. Auch für organisatorische Aspekte muss jede Sprache Lösungen bereitstellen, und die Herangehensweise über Methoden und Klassen ist für moderne Programmiersprachen sehr typisch. Das bedeutet: Programmieren lernt man am Beispiel einer bestimmten Sprache; wenn man jedoch die dahintersteckenden Grundprinzipien versteht, ist das Erlernen von anderen Programmiersprachen verhältnismässig einfach.
Der Einsatz einer Programmiersprache zur konkreten Umsetzung von Algorithmen in kleinen Programmen bietet zudem eine gute Gelegenheit, sich mit den Prinzipien der Projektentwicklung (nicht nur von Softwareprojekten) auseinanderzusetzen und sie im Rahmen eines kleinen Beispielprojekts zur (Weiter-)Entwicklung eines Computerspiels anzuwenden.